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Konzepte für den MINT-Unterricht

Das Projekt STEPS. bietet Kindern und Jugendlichen im Schulunterricht der MINT-Fächer (Mathematik, Naturwissenschaften, Technik und Informatik) mit den unterschiedlichen Unterrichtskonzepten Orientierungsmöglichkeiten zur modernen Arbeitswelt und den zahlreichen Berufsfeldern. Ausgehend von Inhalten aus dem MINT-Unterricht fokussieren wir uns mit den Konzepten auf digital-technologische Wirtschaftsbranchen der Region Süddänemark und Schleswig-Holstein. Die Konzepte gliedern sich in die Themenschwerpunkte

Erneuerbare Energien und Umwelt

Die globale Energie- und Umweltkrise ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Klimawandel, Artensterben, Luftverschmutzung und Ressourcenverschwendung gefährden nicht nur die natürlichen Lebensgrundlagen, sondern auch wirtschaftliche Stabilität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gleichzeitig eröffnet der technologische Fortschritt neue Lösungswege: Mit Hilfe moderner Umwelttechnik und erneuerbarer Energiesysteme lässt sich ein tiefgreifender Wandel hin zu einer zukunftsfähigen, klimaverträglichen und ressourcenschonenden Wirtschaft gestalten.  

Der Ausbau und die Integration erneuerbarer Energien gelten dabei als tragende Säule einer nachhaltigen Gesellschaft. Sie ersetzen fossile Brennstoffe, senken Treibhausgasemissionen, stärken die regionale Wertschöpfung und fördern wirtschaftliche Unabhängigkeit von geopolitisch sensiblen Rohstoffmärkten. Doch der Wandel betrifft weit mehr als die Energieerzeugung: Er erfordert vernetzte Infrastrukturen, eine intelligente Steuerung von Verbrauch und Speicherung, innovative Materialien und neue Formen ökologischer Kreislaufwirtschaft.  

Das Potenzial und die Richtung der Transformation zeigen sich in sechs zentralen Entwicklungstrends über die Sie hier mehr lesen können »»»» 

Medizintechnologien

Die Medizintechnik ist heute weit mehr als nur eine Schnittstelle zwischen Medizin und Technik – sie ist zu einem der zentralen Innovationsmotoren für das Gesundheitswesen geworden. Mit ihrer Hilfe lassen sich nicht nur Diagnosen präziser stellen oder Therapien effizienter gestalten, sondern auch neue Wege in der Patientenversorgung eröffnen. Die Branche verbindet vielfältige Disziplinen – von Elektronik und Informatik über Sensorik und Materialwissenschaften bis hin zur Ingenieurtechnik.  

In Zeiten demografischen Wandels, wachsender Kosten im Gesundheitssystem und einer Zunahme chronischer Krankheiten wird die Bedeutung medizinischer Technologien größer denn je. Gleichzeitig erwarten Patientinnen und Patienten zunehmend eine individuelle, transparente und ortsnahe Versorgung. Die Medizintechnik trägt entscheidend dazu bei, diese Anforderungen zu erfüllen – mit intelligenten Lösungen, robotischer Präzision und digitaler Integration.  

Die Strategie der dänischen Regierung für die Biowissenschaften bis 2030 enthält ehrgeizige Ziele zur Steigerung der Anzahl klinischer Studien, zur Gewährleistung eines schnellen Zugangs zu kostengünstigen Arzneimitteln und medizinischen Geräten, zur Stärkung des Exports und zur Gewinnung von Investitionen. Es wurden Initiativen zur Unterstützung digitaler Innovationen wie VR-Therapie, internetbasierte psychiatrische Behandlung und technologisch unterstützte häusliche Pflege ins Leben gerufen (Folketinget, 2024). 

Die Entwicklungen in der Medizintechnik verlaufen dynamisch. Verschiedene Studien und Branchenbeobachtungen zeigen, dass sich aktuell vier wesentliche Trends abzeichnen, die das Feld in den kommenden Jahren stark prägen werden – technologisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich. Lesen Sie hier mehr zu den Trends »»»»

Robotik und Automatisierung

Die industrielle Entwicklung der letzten paar hundert Jahre war von überragender Bedeutung und hat dazu beigetragen, die ganze Welt in ein „globales Dorf“ zu verwandeln. Die Globalisierung bedeutet, dass Waren über die Weltmeere transportiert werden, Daten in Lichtgeschwindigkeit zwischen Kontinenten übertragen werden und Menschen sich in Rekordzeit von A nach B bewegen können. Wir sind von riesigen Segelschiffen zu gigantischen Containerschiffen, von Telegrammen zu Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzen und von Dampflokomotiven zu Passagierflugzeugen übergegangen. Diese Entwicklung folgte einer klaren Richtung: Unsere Maschinen sind schneller, größer und effizienter geworden – und nun treten wir in ein neues Zeitalter ein, in dem Maschinen nicht nur schnell, sondern auch intelligent sind. Maschinen, die miteinander kommunizieren, Entscheidungen treffen und sich an ihre Umgebung anpassen können.

In diesem Kontext sind Roboter und Automatisierung zu einer der am schnellsten wachsenden Industrien der Welt geworden, und Dänemark gehört zu den Vorreitern – insbesondere im Bereich kollaborativer Roboter, Logistiklösungen und automatisierter Produktion (Odense Robotics, 2025). Die Branche ist von zentraler Bedeutung für Produktivität, Nachhaltigkeit und die Zukunft des Arbeitsmarktes. Die dänische Roboterindustrie erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von über 4 Mrd. DKK und beschäftigt Tausende von Mitarbeitern. Gleichzeitig steht sie vor Herausforderungen wie globalem Wettbewerb, Fachkräftemangel und dem ständigen Druck zur technologischen Erneuerung (Odense Robotics, 2025; The Robot Report, 2022).

Auch Deutschland zählt international zu den Vorreitern im Bereich Robotik und Automatisierung. Insbesondere in Branchen wie Maschinenbau, Automobilindustrie, Medizintechnik und der Logistik sind intelligente Automatisierungskonzepte zu einem zentralen Faktor für Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft geworden. Aus dem Bericht der „International Federation of Robotics“ von 2024 geht so beispielsweise hervor, dass im Jahr 2023 28.355 neue Industrieroboter in Deutschland installiert wurden. Hierdurch konnte beim größten europäischen Abnehmer die Anzahl an Neuinstallationen um 7% gesteigert werden, was in Bezug zum 2023 um 0,3% gesunkenen BIP eine überproportionale Relevanz der Branche für die deutsche Wirtschaft verdeutlicht (International Federation of Robotics, 2024; Statistisches Bundesamt, 2024). Die deutsche Robotik- bzw. Automatisierungspolitik positioniert den Ausbau entsprechender Technologien als Kern der „Industrie 4.0“. Bundesweite Initiativen wie die das BMBF-Programm „Zukunft der Wertschöpfung“ oder das Netzwerk „Plattform Industrie 4.0“ unterstützen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen bei der Implementierung intelligenter Robotik- und Automatisierungslösungen (Bundesministerium für Bildung und Forschung [BMBF], o.J.; Plattform Industrie 4.0, o.J.).

Das Potenzial der Roboter reicht weit über den Fabrikboden hinaus. Heute tragen sie zur grünen Transformation bei, schaffen sicherere Arbeitsplätze und eröffnen neue Wege zur Lösung komplexer Aufgaben. Forscher der Syddansk Universitet haben beispielsweise Genio entwickelt, einen mobilen Gerüstroboter, der Bauarbeitern schwere und riskante Aufgaben abnimmt und dadurch sowohl die Sicherheit erhöht als auch die körperliche Belastung reduziert (Syddansk Universitet, 2024). Andere Robotertechnologien helfen, den CO₂-Ausstoß und den Ressourcenverbrauch zu verringern – von solarbetriebenen Agrarrobotern, die präzise säen und düngen, bis hin zu automatisierten Textilsortiersystemen, die Abfall reduzieren (Syddansk Universitet, 2023).